Einblicke in die größte Startup-Konferenz im Ruhrgebiet

Ein Interview mit Dirk Sander, dem Organisator des ImpactSummit.

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von Nicole Winchell, August 15, 2017

Der Ruhr ImpactSummit am 19. Oktober bietet Social Entrepreneurs die Möglichkeit sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, das persönliche Netzwerk signifikant zu erweitern und Investoren und Kooperationspartner zu treffen. Wir haben Dirk Sander, den Organisator des ImpactSummit, getroffen, um mit ihm über die größte Startup-Konferenz im Ruhrgebiet zu sprechen.

Mit welcher Intention wurde der RuhrSummit ins Leben gerufen?

2016 fehlte der aufstrebenden Startup-Szene im Ruhrgebiet eine gebietsübergreifende gemeinsame Plattform zum Vernetzen. Es gab nur wenige Blogs wie Ruhrgründer.de und Veranstaltungen durch Einzelpersonen wie die Hauptinitiatoren des RuhrSummits Oliver Weimann und Andre van Mee von der 360 Online Performance Group sowie Carmen Radeck von Ruhrgründer.de.

Mit Unterstützung der KfW Stiftung, der Prof. Otto Beisheim Stiftung sowie dem Family Equity Unternehmen Franz Haniel & Cie GmbH eröffnete die gemeinnützige Social Impact gGmbH im Frühjahr 2016 das erste Social Impact Lab in NRW, was bei den bis dato wenigen Startup-Förderern im Pott einen zusätzlichen Motviationsschub auslöste. So kam es nicht von ungefähr, dass Oliver Weimann und Carmen Radeck anregten, mit uns einen Social Startup-Track auf dem RuhrSummit durchzuführen. Daraus wurde dann im Juli 2016 der erste ImpactSummit Deutschlands.

Mit Clemens Binder, Community Manager des Duisburger Labs waren wir nur zu zweit und hatten gehörigen Respekt vor der Herausforderung, im Gründungsjahr gleich eine überregionale Social Startup-Konferenz zu organisieren. Wir leisteten uns daher mit finanzieller Hilfe durch die RuhrSummit-Förderer selbst Unterstützung bei Nils Dreyer und der gemeinnützigen Hilfswerft GmbH, eine sich ebenfalls neu etablierende Social Entrepreneurship-Eventmanagement Organisation aus Bremen.

Es war eine einzigartige Aufbruchstimmung. Getragen von der Überzeugung, dass ein Startup-Summit zum damaligen Zeitpunkt das richtige Signal für die GründerInnen im Ruhrgebiet war, wagten wir diesen mutigen Schritt und waren dennoch überwältigt von der Resonanz. Daher gibt es gleich in diesem Jahr die zweite Auflage, diesmal sogar mit drei Angeboten für deutsche, internationale und soziale Startups. 

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Wie und wo siehst du das Potential für Soziale Innovation und Social Impact im Ruhrgebiet?

Das Lösungspotenzial des Duisburger Labs ist aufgrund der spezifischen Konstellation im Ruhrgebiet – mit im Bundesdurchschnitt hohen Quoten an Langzeitarbeitslosigkeit und Zuwanderung – sehr hoch einzuschätzen. Hier lebt, nicht zuletzt durch die zahlreichen Fachhochschulen und Universitäten, eine große Anzahl an gut ausgebildeten und sozial motivierten Menschen, die in ihrer Region etwas bewegen und neue Wege gehen möchten. 

Welche Formate erwarten die TeilnehmerInnen dieses Jahr und worauf freust du dich besonders?

Das Programm haben wir mit der Hilfswerft entwickelt und dabei Keynotes und Paneldiskussionen mit innovativen Formaten aus der systemischen Beratung wie bspw. Fishbowl und Hearings gemischt. Neben Wettbewerbs- und Kollaborationsformaten wird es Pitches und Matchings mit InvestorInnen, UnternehmerInnen, Business Angels und Stiftungsverantwortliche geben. 

Besonders freue ich mich auf den Social Startup Pitch, den die gemeinnützige Social Impact GmbH durchführt. Glücklich bin ich, dass mit Deepmelo, Rubycup und Tandemploy drei herausragende Startups dabei sind, die von Frauen gegründet wurden. Auch, dass wir mit Africa Green Tech eines der wichtigsten Innovationen in der privatwirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit nach Dortmund holen. Stolz sind wir darauf, dass mit Ashoka Deutschland, Grameen Creative Lab und dem Collaborating Center On Sustainable Consumption & Production drei der wichtigsten Förderorganisationen für Social Entrepreneurship und Nachhaltige Geschäftsmodelle den ImpactSummit zu einem national bedeutsamem Ereignis aufwerten.

Und dann ist da noch mein Wunschkandidat für den diesjährigen ImpactSummit Eckart Hirschhausen, der in diesem Jahr die Patenschaft für eines unserer hoffnungsvollsten Startups übernehmen wird: das Digital Health Care Startup icho. 

An welche Zielgruppe richtet sich der RuhrSummit? Und wem empfiehlst du unbedingt vorbei zu schauen?

Der RuhrSummit ist eine Dreifachveranstaltung für klassische Startups aus Deutschland (RuhrSummit), internationalen Startups (International Summit) und sozialen Startups (ImpactSummit). Er findet am 19./20.10. im Dortmunder U an zwei aufeinanderfolgenden Tagen statt und erwartet etwa 1.000 Teilnehmende pro Tag. Neben etwa 300-400 Startups werden auch viele Vertreter aus Unternhemen, der Wirtschaftsförderung, den Berufsverbänden, Business Angels, Investoren und Universitäten erwartet. Er ist womöglich neben der RuhrTrienale das einzige kollaborative Gesamtkunstwerk des Potts und damit identitätsstiftend für eine gemeinsame Wirtschaftsregion.

Last but not least, was ist für dich ganz persönlich „Social Impact“?

Dem wirtschaftlichen Handeln wieder Sinn geben und damit die Wirtschaft für Menschen dienstbar machen. Das nur zweihundertjährige Zeitalter des sich an der Wirtschaft bereichernden Finanzkapitalismus geht offensichtlich zu Ende (auch wenn die Kräfte der Restauration ein letztes Mal aufzubegehren scheinen). Social Impact ist mehr als eine soziale Rendite, für mich ist es die Vision eines wiedererstarkenden Humanismus, der den Menschen in den Mittelpunkt stellt.

 

tbd* verlost 2 x 2 TeilnehmerInnen-Tickets. Sendet uns dazu eine Email an press@tbd.community mit dem Betreff "ImpactSummit 2017" und verratet uns, warum ihr dabei sein wollt. Am 30. August 2017 benachrichtigen wir die GewinnerInnen. Viel Glück!