Mit diesen 7 Tipps kommt das Feriengefühl zurück

- die Bedeutung von Langeweile, Gefühlen und Tagträumen.

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by Alexandra Günther, October 9, 2017
 Feriengefühl zurück

Weißt du noch, wie sich der Sommer als Kind angefühlt hat? Diese herrliche Ziellosigkeit an langen Ferientagen? Einfach ohne Plan in den Tag hineinleben und die Welt erkunden.

Natürlich haben die meisten von uns inzwischen keine sechs Wochen mehr frei, aber es reicht auch schon ein Urlaubstag oder freier Sonntag, um dein Feriengefühl wiederzuentdecken – und deine kindliche Neugier. Hier unsere besten Tipps für den Urlaub oder das nächste Wochenende!

Lass dich treiben

Kinder sind wahre Künstler, wenn es darum geht, in den Tag hineinzuleben. Wahrscheinlich erinnern wir uns alle an dieses Gefühl, wenn sich die Tage ewig angefühlt haben und die Sommerferien dann doch wie im Flug vorbei waren. Wird man erwachsen, gewinnt Zeit einen immer größeren Stellenwert und fühlt sich immer knapper an. Dazu gehört auch, dass der wenige Urlaub, den man hat, gefälligst genutzt werden muss. Versuch an deinem nächsten freien Tag das Gefühl freier Zeit für dich wiederzuentdecken!

Nimm dir einen Tag, an dem du nichts im Voraus planst und dich einfach treiben lässt. Ausschlafen und dann einfach tun, worauf du Lust hast, ohne Uhr und Smartphone. Ob du deine eigene Stadt entdeckst, den Urlaubsort oder einfach nur zu Hause ausspannst. Mal sehen, wie lang dir der Tag vorkommt!

Langweile dich!

“Mir ist laaaangweilig!” - als Kind ein Ausruf purer Verzweiflung, dazu ein wahrer Elternschreck. Dabei ist Langeweile viel besser als ihr Ruf. Nicht umsonst empfehlen Forscher, sich mehr zu langweilen. Langeweile heißt nicht, den Kopf abzuschalten, wie wir es mit Netflix, Facebook und co. versuchen (und ihn dabei nur noch mehr überfordern). Vielmehr geht es darum, sich Aufgaben zu widmen, in denen das Gehirn kaum gefordert wird. In solchen Phasen sind dennoch Aktivitäten feststellbar, die dazu führen, dass das Gehirn danach leistungsfähiger ist als zuvor.

Also: Einfach mal ohne Unterhaltungsprogramm in den Park legen, herumschlendern oder mit einer Tasse Kaffee auf den Balkon setzen und Löcher in die Luft gucken – dann klappt’s danach auch mit dem Welt retten!

Tagträumen

Apropos Löcher in die Luft gucken: Wann hast du das letzte Mal deinen Tagträumen nachgehangen? Und zwar nicht nur, als du dich im schwül-heißen Büro an den See geträumt hast? Etwas, das Kinder uns Erwachsenen wohl immer voraus haben werden, ist Phantasie. Denn wir stehen uns oft selbst im Weg. “Das geht doch gar nicht”, “Ich müsste jetzt eigentlich…” – so ungefähr klingt unsere innere Argumentation.

Zeit einmal wieder richtig zu träumen! Wo wärst du jetzt gern? Und wer überhaupt? Das ist nicht nur eine richtige Auszeit für dich, sondern wird vielleicht auch die ein oder andere Erkenntnis zutage bringen.

Lass Gefühle zu

Gerade in der Trotzphase sind Kinder kleine Meister darin, alles und jeden an ihren Emotionen teilhaben zu lassen. Natürlich sollst du dich nicht an der Kasse vor Wut auf den Boden werfen. Trotzdem tut es gut, von antrainierten Strategien wie Verdrängung loszukommen und den direkten Draht zu seinen Emotionen wiederzuentdecken. (Meditation sei hier nur als ein Weg am Rande erwähnt.)

Versuch doch einmal, auch die Mikro-Emotionen des Alltags wahrzunehmen und zu verstärken. Wann hast du das letzte Mal deine Freude wirklich wahrgenommen, wenn am wohlverdienten Wochenende endlich mal gutes Wetter ist?

Tu nicht so erwachsen

Wenn du es geschafft hast, diesen kleinen Emotionen eine Daseinsberechtigung zu geben: Lass sie raus! Nicht nur Kindern tut es gut, so lange zu lachen bis man Bauchschmerzen bekommt – egal wie “die Leute” nebenan gucken. Impulsivität ist dabei der Schlüssel zum Glück: Was hat dir als Kind so richtig gute Laune gemacht? Lass es einmal für einen Tag mit der erwachsenen Ordnung sein. Wühl dich zum Beispiel durch deinen Kleiderschrank oder bau dir eine Höhle, in der du den ganzen Tag lesen kannst. Entspannung muss nicht erwachsen sein!

Wieso? Weshalb? Warum?

Wer nicht fragt, bleibt dumm! Nachdem die Frage des heutigen Ohrwurms geklärt ist, ist es Zeit, die eigene Unwissenheit zu entdecken. Denn nicht nur Langeweile oder Impulsivität bringen Kinder zum Lernen – auch ihre fehlende Scheu, jede Frage, die ihnen in den Sinn kommt, auch zu stellen. Im Zeitalter von allzeit verfügbaren Informationen via Google und Wikipedia, verlieren wir manchmal unsere Wissbegierde. Zeit, sie wiederzuentdecken! Was hast du noch nie so richtig verstanden? Wieso kann die dicke Hummel fliegen? Wie funktionieren eigentlich Kühlschränke? Du wirst staunen, wie spannend deine Umwelt mit einer Portion Neugier plötzlich sein kann.

Trau dich!

Klar, Erwachsene haben offiziell keine Angst. Aber wenn du ehrlich bist, wird dir auf deiner Entdeckungsreise bestimmt das ein oder andere begegnen, was dir Angst macht oder schwer fällt. Oft sind es Dinge, die einem als Kind ganz leicht gefallen sind: Auf andere zugehen, vom Dreimeterbrett springen oder heimlich eine Tafel Schokolade vor dem Abendessen verdrücken. Grund dafür sind vielleicht die Befürchtung als “anders” wahrgenommen zu werden, selbst auferlegte Verhaltensregeln oder andere “erwachsene” Gründe.

Mach dir bewusst, was dich bremst und lass es einfach mal hinter dir. Vielleicht führt es ja dazu, dass das nächste Mal einfach machst, worauf du gerade Lust hast. Und den Stolz, sich getraut zu haben, kann einem auch kein Bauchklatscher von Dreimeterbrett nehmen.

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