Wie überwinde ich die Angst vor beruflicher Veränderung?

Stell Dich der Angst, indem Du den Sprung ins Unbekannte wagst.

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von Elisabeth Hahnke, October 11, 2021

#OldieButGoldie ursprünglich erschienen: 27.04.2016
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Saj Shafique via Unsplash

Hast Du das Leuchten in Deinen Augen verloren? Läufst Du in Latschen durch das Leben und lässt die roten High Heels oder die coolen Sneakers im Schrank? Hüpfst Du also mit den falschen Schuhen durch die Welt? Hast Du stapelweise Karriereratgeber und Selbsthilfebücher auf Deinem Nachttisch liegen? Träumst und visualisierst Du Deinen Karrierewechsel, während zeitgleich Deine inneren Zweifel an Deinen Nervenbahnen sägen und Deine vagen Ängste, Dir den Appetit auf all das Neue verderben? Dann lies diesen Artikel und atme tief durch.

Hier und jetzt hat in Deinem Leben nur einer die Hosen an und das bist Du. Nicht Deine inneren Schweinehunde, auch wenn sie sich die ganze Zeit so unendlich aufblasen. Du entscheidest!

Ent-scheiden heißt sich von anderen Möglichkeiten zu trennen. So ist das. Ja, sagen, heißt auch nein sagen. Es tut weh sich zu trennen und es gibt einem ein kribbeliges Gefühl, wenn man ins Unbekannte geht. Du wirst Deinen Karrierewechsel, Deine unweigerlich wichtige Entscheidung, vielleicht nicht ohne Zweifel und Ängste bekommen. Aber es gibt eine Möglichkeit den inneren Sturm zu beruhigen, um dann klar und ent-schlossen eine Entscheidung zu treffen.

Möchtest Du wissen wie? Indem Du etwas ausprobierst, dass Du im Moment zu vermeiden suchst.

Wenn wir Angst empfinden, nutzen wir meist Konfliktvermeidungsstrategien, um uns zu beruhigen. Dazu gehört es sich abzulenken, in dem man lieber Kaffee kocht, als sich der unangenehmen Situation zu stellen. Man verabredet sich mit seinen Freunden oder taucht in die Fantasiewelten seiner Lieblingsserien ab. Sich durch positives Denken zu beschwichtigen, ist eine andere Form der Konfliktvermeidung. Du spürst die Angst vor der Entscheidung in Dir, aber Du pep-talkst Dich: „Das wird schon alles gut. Mensch, Du hast schon andere Sachen gepackt.“ Das ist leider ungefähr genauso wirksam, wie der Abdeckstift für Stresspickel. Manche Menschen vermeiden die Auseinandersetzung mit ihren inneren Konflikten, indem sie jammern oder in der Vergangenheit nach Gründen für ihr Problem suchen: „Ich kann mich einfach nicht entscheiden, weil ich als Kind nie gelernt habe, selbstständig zu sein. Ich musste immer machen, was die Erwachsenen wollten!“ All diese Strategien beruhigen uns, aber helfen uns nicht die Ursache des Problems zu verwandeln.

Traust Du Dich etwas anderes auszuprobieren? Etwas, dass Dir wirklich hilft? Etwas das Dir kontra-intuitiv erscheinen könnte? Dann los!

Um Deine Ängste aufzulösen, darfst Du Dich ins Auge des Sturms begeben. Halleluja, bitte klicke jetzt nicht weg! Ängste werden häufig durch innere Konflikte ausgelöst. Du willst Veränderung, aber Du willst nicht scheitern. Du willst Deine Karriere wechseln, aber Du hast Angst, dass Du nicht kompetent genug bist. Du möchtest Dich so gern selbstständig machen, aber Du darfst Dich auf keinen Fall blamieren. Du sitzt in der Falle. Du blockierst Dich selbst. Diese inneren Konflikte lösen Stress und seine dazugehörigen Symptome aus. Weil eine Stimme in Dir etwas von Dir verlangt, wie nicht zu scheitern, während eine andere Stimme in Dir sagt: „Genau das kann aber geschehen. Wir haben hier keine 100%ige Sicherheit.“

Jetzt heißt es das alte Meditationskissen auszupacken und Dich innerlich liebevoll dem Konflikt zuzuwenden. Denn Meditation lässt die erlebten Alarme ins Leere laufen. "Keine andere therapeutische Maßnahme, löst innere Konflikte so gut auf, wie die nicht-wertende Achtsamkeit." Indem Du Deine negativen Gedanken, Deine Befürchtungen und unangenehmen Gefühle nicht-wertend beobachtest, anstatt sie wegzudrücken, lösen sie sich auf. Immer. Du beginnst die Anteile in Dir zu akzeptieren, die Du vorher abgelehnt hast. Du wendest Dich Deiner Angst zu, in dem Du ihr Raum gibst. Das machst Du durch eine achtsame Meditation auf den Atem und das Wahrnehmen aller Gedanken und Gefühle, die im Rahmen Deiner Angst vor Veränderung auftreten. Du greifst nicht ein. Aber Du hältst aus, was in Dir geschieht. Du begegnest Deinen inneren Konflikten, wie liebevolle Eltern ihrem wütenden oder weinenden Kind. Jede stressauslösende Situation im Außen, ist eine Möglichkeit abgespaltene Persönlichkeitsanteile wieder zu integrieren und Ängste aufzulösen und Dir mehr innere Gelassenheit und Freiheit zu ermöglichen. Und das ist die ganze Aufregung doch wert! Dann, wenn sich der Sturm beruhigt hat, triffst Du Deine Wahl. Mutig und mit einem leichten Kribbeln im Bauch.

Willst Du mehr über die wissenschaftlichen Hintergründe der Methode erfahren, empfehle ich Dir das Buch „Gelassenheit durch Auflösung innerer Konflikte“ von Prof. Angelika Wagner oder das Anwendungsbuch „Introvision“ von Ulrich und Renate Dehner. 

Wenn Du die nicht-wertende Achtsamkeit im Umgang mit inneren Konflikten vertiefen möchtest, kannst Du mich gern kontaktieren.

Über die Autoren 

Elisabeth Hahnke studierte Communication and Cultural Management an der Zeppelin Universität (Master of Arts) und gründete das renommierte Social Franchise ROCK YOUR LIFE! mit zwei Freunden. Für ihre Arbeit wurden sie und ihr Team mehrfach ausgezeichnet, z.B. mit dem MTV Voices Award. Elisabeth ist Responsible Leader der BMW Stiftung und setzt sich mit ihrer Arbeit für persönlichen und sozialen Wandel ein. Im Moment leitet sie das Potentialentwicklungsprogramm BILDUNGSROCKER und arbeitet darüber hinaus als Trainerin und Coach. Sie ist Expertin in den Bereichen Coaching, MBSR/Introvision und Potentialentwicklung.

Mehr unter www.elisabethhahnke.de

Saj Shafique