splash

tbs*

*ToBelonging Space

 Ein Raum des regenerativen Austausches und Lernens zu diskriminierenden und übergriffigen Äußerungen im Arbeitskontext im Impact Sektor

Ein einjähriges Programm, ab dem 31. März 2022, für 79,- € zzgl. MwSt/ Monat. Die Sessions finden jeweils am letzten Donnerstag des Monats von 16:00 - 17:30 Uhr MEZ statt. Es wird insgesamt 12 Sessions geben. Anmeldeschluss ist der 10. März 2022.

Ausdrücklich für BIPOC und weiße  Frauen*/FLINTA* (siehe Definitionen unten) mit und ohne Behinderung.

Noch Fragen? Nimm an einer 30-minütigen Informationsveranstaltung am 24. Februar um 16 Uhr MEZ teil.  Um dich für die Infoveranstaltung anzumelden, sende uns bitte eine E-Mail

Überblick

Die letzten zwei Jahre haben uns durchgeschüttelt. Aber sie haben auch dazu geführt, dass wir uns auf das Essentielle besonnen haben. Für uns steht dabei die Frage im Zentrum: Was macht eine Arbeitswelt aus, in der sich jede*r angenommen und wohl fühlt und ihre*seine Kompetenzen entfalten kann? Für uns sind das drei Elemente: Belonging, Purpose und Wellbeing.

Im sozialen und nachhaltigen Impact Sektor finden sich nach wie vor Strukturen, die auf einem historisch gewachsenen patriarchalen, rassistischen, sexistischen und ableistischen Fundament basieren. Das führt in unseren Organisationen zur Reproduktion dieser Strukturen, zu Spannungen und Verletzungen durch diskriminierende Sprache und/oder diskriminierendes Verhalten. 

Mikroaggressionen, d.h. diskriminierende und übergriffig wahrgenommene Äußerungen in der alltäglichen Kommunikation am und auf dem Weg zum Arbeitsplatz, im Umgang mit Kolleg*innen, Führungskräften, mit Gesellschafter*innen und Kund*innen sind herausfordernd und häufig belastend für Betroffene. 

Um diese Themen angemessen im Team, mit betroffenen Personen und den Provokateur*innen / Täter*innen zu klären, fehlt uns bislang oftmals die Expertise, Erfahrung und Kapazität. Es bilden sich dann Gefühle wie Wut, Enttäuschung, Ängste, Frustration und manchmal auch nach innen gerichtete Zweifel und Unbehagen.

tbs* bietet einen vorsichtigen ersten Schritt zum Aufbau einer neuen Kultur im Rahmen eines kollegialen Austausches mit anderen FLINTA* aus dem Sektor zu den Themen: Umgang mit Diskriminierung und Mikroagressionen am Arbeitsplatz. Gemeinsam mit Expert*innen, die von Mehrfachdiskriminierung betroffen sind und ihren Expert*innen-Präsentationen, bietet tbs* Raum für Inspiration und Wissensaustausch zu einem regenerativen Umgang mit Diskriminierungsfällen am Arbeitsplatz. Der Prozess wird gestützt von professioneller psychologischer Begleitung einer Schwarzen Psychotherapeuthin. 

Unser To Belonging Space ist ein erster Vorstoß uns BIPOC und weiße FLINTA mit und ohne Behinderung zu vereinen und in Gemeinschaft neue Handlungsstrategien kontinuierlich zu erlernen und zu erproben. Das Programm unterstützt Power Sharing, soll bestärken und Mut machen, der eigenen Verletzlichkeit im lernenden Rahmen Ausdruck zu verleihen, sowie Selbstvertrauen und Handlungskompetenzen stärken. 

Belonging

to belonging* ist unser nächster Schritt, um das Thema Anti-Diskriminierung neu zu denken und zu handeln. Was das bedeutet? Es ist ein Raum für marginalisierte Stimmen, für Verbundenheit und für das Experimentieren mit dem, was es bedeutet, eine Organisation mit Purpose oder mit einem gemeinwohlorientierten Ziel aufzubauen. Es ist die Schaffung einer Blaupause für den Arbeitsplatz der Zukunft, einen Arbeitsplatz, der dem Purpose, den Menschen und der Zugehörigkeit für alle – unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, Behinderungen oder Sexualität – Priorität einräumt.
 

Programm

tbs* ist ein einjähriges Online-Programm, das sich auf vier übergreifende Themen der Zugehörigkeit und Anti-Diskriminierung konzentriert: Historischer Kontext, Regenerative Kultur, Selbstfürsorge und Gemeinschaft.

Gemeinsam mit Expert*innen werden wir erforschen, wie man sich selbst und andere emotional gesund erhält, wie man sich um das Thema Diskriminierung am Arbeitsplatz kümmert und voneinander lernt. tbs* ist ein virtueller Raum, in dem du dich so zeigen darfst, wie du wirklich bist, als dein authentisches Selbst. 

  • 12 virtuelle Input Sessions von Expert*innen zu regenerativer Kultur und psychologische Begleitung während des Programms

  • Tools und Methoden für einem möglichen Umgang mit Diskriminierungsvorfällen im Arbeitskontext

  • Kollegiale Beratung/Peer to Peer Coaching und Zuhörer*innen Kreise zu speziellen Diskriminierungs-Vorfällen auf der Arbeit

  • Toolbox und Culture Hacks u.a. zu gewaltfreier Kommunikation, Kontaktliste zu professionellen Beratungsstellen                           

Es beinhaltet:             

  • 12 Online-Sessions à 90 Minuten, jeweils am letzten Donnerstag im Monat, von 16.00 Uhr bis 17.30 Uhr (Außer im April: 21.04.22 und Dezember 15.12.22)

  • Jeder Input der Expert*innen wird aufgenommen und ist jeweils für einen Monat lang abrufbar

  • Input mit Expert*innenpräsentation, Gruppenarbeit, Diskussion und psychologischer Begleitung

  • Pro Quartal: Je ein Beitrag von Expert*innen zu Empowerment im Bereich:

    • Rassismus und Intersektionalität

    • Sexismus & LBTQIA+ und Intersektionalität 

    • Ein Raum der Verbundenheit zum Neubeginn von Inklusion und Intersektionalität

  • Psychologische Begleitung während des gesamten Programms

  • Toolbox und Culture Hacks für den Umgang mit Diskriminierungsvorfällen und Intersektionalität im Impact Sektor 

Leitthemen

Pro Quartal gibt es ein Leitthema, das alle Expert*innen in ihrem Input einfließen lassen:  

Monate 1-3: Historischer Kontext

In den ersten drei Monaten werden wir einen Blick in die Vergangenheit werfen, um die historischen Hintergründe der Entstehung vieler Unterdrückungsstrukturen besser zu verstehen. Wir werden auch die Aktivist*innenenbewegungen erforschen, die unsere heutige Welt geprägt haben. Das Wissen um unsere eigene Geschichte kann uns helfen, direkte Erfahrungen bei der Arbeit in den Kleingruppen und durch Peer-to-Peer-Coaching-Methoden zu verarbeiten und zu diskutieren. 

Monate 4-6: Regenerative Kultur

Das eigene Wohlbefinden wird stark durch das regenerative oder nicht-regenerative (Arbeits-)Umfeld beeinflusst, in dem wir uns befinden. Unser allgemeines Wohlbefinden hat einen starken Einfluss auf unsere Handlungen und die Entscheidungen, die wir treffen, wie, ob und wann wir mit Mikroaggressionen umgehen. Im zweiten Quartal des Programms werden unsere Expert*innen einen Beitrag zum Wohlbefinden und zu Ansätzen im Zusammenhang mit diskriminierenden und übergriffig wahrgenommenen Äußerungen in der alltäglichen Kommunikation am Arbeitsplatz leisten. 

Monate 7-9: Selbstfürsorge

Im dritten Quartal gehen wir zur Selbstfürsorge über, wobei der Schwerpunkt auf der Einübung von Verhaltensweisen liegt, die das eigene Wohlbefinden fördern und den Umgang mit Mikroaggressionen verbessern. Diese Verhaltensweisen dienen sowohl der Prävention als auch der Unterstützung in akuten Fällen von Diskriminierung.

10-12 Monat: Gemeinschaft

In den letzten drei Monaten wird es um das “Wir-Gefühl”, das miteinander Verbunden fühlen und das Vernetzen von Gleichgesinnt*innen gehen, mit ähnlichen Erfahrungen und mit Menschen die als Verbündete einen unterstützen möchten. Die Vorträge werden entsprechend um das Thema gehen, wie wir ehrlich miteinander umgehen können, Verletzlichkeit in der Gemeinschaft zeigen können. 

Für wen ist es gedacht                 

BIPOC, migrantisierte und weiße FLINTA* mit und ohne Behinderung    

Inklusive Räume schaffen

Zusätzlich zu dem Hauptraum, in dem die Vorträge der Expert*innen stattfinden, wird es in den Kleingruppen auch das Angebot geben,  separate Gruppen zu schaffen: u.a. speziell nur für BIPOC und marginalisierte FLINTA, LBTQIA+ und Menschen mit Behinderung.

  • Nach den Vorträgen (ca. 15Min.) dürfen Fragen (ca. 10 Min.) direkt an die Moderation gestellt werden (möglicherweise überarbeitet sie diese, falls die Frage diskriminierend gestellt wurde) und diese Fragen gehen dann direkt an die Expert*innen weiter. 
  • Nach den Vorträgen und der anschließenden Fragerunde gehen die TN*innen in Kleingruppen. Per E-Mail wird vorher anonym abgefragt in welche 3-4er Gruppen sie zu dem Thema an diesem Tag rein möchten (u.a. BPOC, LINTA, Behinderte Menschen, Menschen mit chronischen Erkrankungen, Intersektionalität, Allyship, komplett gemischte Gruppen (ggf. noch Familie und andere Unter-Gruppen, je nach Thema/Frage)
  • Die ganze Zeit begleitend wird der To Belonging Space von unserer Schwarzen Psychotherapeuthin, die anbietet, dass sich die Teilnehmenden direkt bei ihr melden können, wenn es ihnen gerade nicht gut geht, Sorgen haben, Hilfe brauchen.
  • Vor der Kleingruppenarbeit wird unsere Psychotherapeuthin Methoden / Tools vorstellen (u.a. achtsame Kommunikation etc.) und eine Frage, die die Teilnehmenden dann in Kleingruppen bearbeiten. Dies soll auch schützen, dass ein sensibler Umgang untereinander geschaffen wird. Danach haben die Teilnehmenden nochmal Zeit für ihren persönlichen "freien" Austausch über arbeitsbezogene Herausforderungen und Diskriminierungserfahrungen.
  • Ferner werden wir einen Ordner freischalten, in dem Infos zu nützlichen Quellen und Materialien/Dokumente, zu Verfügung gestellt wird, u.a. wo man sich Hilfe suchen kann, Methoden-Blätter.

Gemeinsam mit unseren Expert*innen setzen wir alles daran einen wirklich inklusiven Raum zu schaffen, freuen uns aber über jeden Hinweis und Empfehlungen bzw. Unterstützungsbedarf.            

Über die Expert*innen

Mariela Georg

Empowerment-Trainerin, Stress Beratung, Critical Wellness, Self-Care 

Ellen Wagner

Bilingual Diversity Coach; Anti-Rassismus/Diversity, Equity & Inclusion Expertin

Soraida Velazquez Reve

Diplom-Psychotherapeuthin*, systemische Coach*, Teamleitung von Heilsam Heilen (Interdisziplinäre Heilarbeit)

Anastasia Umrik

Anastasia Umrik

Pilot-Preise 

Wir glauben, dass es für Unternehmen und Organisationen, die Zugehörigkeit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz fördern wollen, wichtig ist, einen sicheren Raum für ihre Beschäftigten zu schaffen. Deshalb ermutigen wir Arbeitgeber, die Kosten für das Programm zu übernehmen. 

79,-€  zzgl. MwSt/ Monat pro Teilnehmer*innen

Die Anmeldung gilt für die gesamten 12 Monate!

Die Zahlung von insgesamt  948,- € zzgl. MwSt., für das gesamte Programm, können einmlig oder halbjährlich erfolgen. 

Anmeldeschluss ist der 10. März 2022.

Kontakt:

Joline Rosado

Mail: belonging@tbd.community

Um zu buchen, sende bitte eine E-Mail an belonging@tbd.community

Noch Fragen? Nimm an einer 30-minütigen Informationsveranstaltung am 24. Februar um 16 Uhr MEZ teil. Um dich für die Infoveranstaltung anzumelden, sende uns bitte eine E-Mail

Mini Glossar 

BIPOC        

Schwarze, Indigene, Personen of Color 

FLINTA*     

ist eine Abkürzung, die ausdrücken soll, wer in bestimmten Räumen oder zu bestimmten Veranstaltungen willkommen ist. Sie steht für Frauen (das meint meist spezifisch cis hetero Frauen), Lesben, Inter Menschen, Nichtbinäre Menschen, Trans Menschen und Agender Menschen.

PoC (Personen of Color) 

Ist eine Selbstbezeichnung von Menschen mit Rassismuserfahrung, die nicht als → weiß, deutsch und westlich wahrgenommen werden und sich auch selbst nicht so definieren. PoC sind nicht unbedingt Teil der afrikanischen Diaspora, ursprünglich ist der Begriff u.a. zur Solidarisierung mit → Schwarzen Menschen entstanden. Schwarz und weiß sind dabei politische Begriffe. Es geht nicht um Hautfarben, sondern um die Benennung von → Rassismus und den Machtverhältnissen in einer mehrheitlich weißen Gesellschaft. 

Migrantisierte Personen

Der Begriff „migrantisiert“ wird für Personen in Bezug auf einen zugeschriebenen oder tatsächlichen Migrationshintergrund verwendet. Migrantisierung geht mit Prozessen der Rassifizierung und Praxen der Andersmachung (Othering) einher, die Menschen zu Fremden machen und sie an einen Herkunftsort außerhalb Deutschlands bzw. Europas verweisen. Die Migrantisierung als Praxis der Mehrheitsgesellschaft muss jedoch von der Selbstbezeichnung als „migrantisch“ unterschieden werden, da dies als Eigenbenennung von Menschen gilt, die sich durch ihre Migrationsgeschichte definieren, definiert werden und/oder diese sichtbar gemacht sehen wollen.

Power Sharing

Wenn es Menschen gibt, die aufgrund ihrer vermeintlichen Herkunft durch Rassismus diskriminiert und ausgeschlossen werden, haben diejenigen die als natürlich zugehörig gelten, automatisch bessere Chancen. Durch tägliche Ein- und Ausschlüsse werden manche Menschen diskriminiert, andere haben dadurch Vorteile und Privilegien. Der Ansatz des Powersharing richtet sich an alle die, die strukturell privilegiert sind und ein politisches Interesse daran haben, diese Strukturen hin zu einer gerechteren Verteilung von Macht und Zugängen zu verschieben. Daher fragt der Powersharing-Ansatz danach: Wie und wo kann ich meine Haltung und mein Handeln verändern, um mich für eine gerechte Gesellschaft einzusetzen?

Weiß kursiv Geschrieben

Der Ausdruck „weiß“ wird  kursiv geschrieben, um  die Position als soziale Konstruktion zu markieren.  Er wird entsprechend als  rassismuskritische Analysekategorie verwendet. 

Der Begriff  „Schwarz“  meint  die  positiv gedeutete Selbstbezeichnung einer  Person oder Gruppe  als  Reaktion auf rassistische Diskriminierung. „Schwarz“  ist keine  dem Rassismus  vorausgehende Kategorie,  sondern dessen Produkt. Das  Adjektiv wird großgeschrieben,  um diese Bedeutung   zu  markieren.   

Weitere Begriffserklärungen findet ihr zum Beispiel auch hier im Wörterbuch.