Diese 7 Organisationen gestalten die Zukunft der Entwicklungszusammenarbeit - und keine davon ist eine NGO

Von Fair Fashion über Big Data und Kaffeeanbau. Diese Organisationen stärken die Wirtschaft in Entwicklungsländern ohne ein einziges weinendes Kind zu zeigen.

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von Naomi Ryland, February 11, 2019

Wie sieht die Zukunft der Entwicklungszusammenarbeit aus möchten wir wissen. Deswegen haben wir einen Aufruf für Artikel gestartet. Hier der zweite Artikel von Naomi Ryland, Geschäftsführerin von tbd* und ehemalige Mitarbeiterin von Oxfam (eine Organisation, die sie nach wie vor sehr schätzt - insbesondere für ihre großartige Kampagnenarbeit). Auch Du kannst einen Artikel hier einreichen. Alle weitere Artikel findest Du hier

#ourfuturetbd

Mobisol

Mobisol wurde erst vor sieben Jahren von zwei Social Entrepreneuren gegründet und ist mittlerweile zu einem globalen Unternehmen mit über 750 MitarbeiterInnen und Kunden in 12 Ländern herangewachsen. Mobisol stellt kleine “Off-the Grid” Solaranlagen für Häuser und kleine Unternehmen her und vermietet bzw. verkauft sie in Ländern wie Tanzania, Kenia und Nigeria. Sie haben ihren Hauptsitz in Berlin, haben aber Büros und MitarbeiterInnen in mehreren afrikanischen Ländern.  

Finde hier alle Jobs mit einem EZ Bezug

Ada Health

Ende 2018 launchte die AI-Healthtech App Ada (laut eigenen Angaben die #1 Medical Health App in über 130 Ländern) seine Global Health Initiative gemeinsam mit der Bill and Melinda Gates Foundation und der Fondation Botnar. Hila Azadzoy leitet die Initiative und sitzt neben dem restlichen Ada Team auch in Berlin.

Africa GreenTec

Africa Greentec wurde von Aida Schreiber und ihrem Mann Thorsten Schreiber gegründet. Das Unternehmen geht in Regionen von Africa, in die sonst fast keine geht - wie Mali, wo Aida auch herkommt. Und wo es häufig überhaupt keine Elektrizität gibt. Sie stellen Container mit Solargeräten hin (bisher über 20), die ganze Dörfer mit Energie versorgen.  Damit konnten sie bisher knapp 80.000 Menschen erreichen.

Coffee Circle

Coffee Circle ist nicht einfach noch ein Fairtrade Coffee Händler. Der ehemalige Berater hat sich den Kaffeemarkt angeschaut und erkannt, dass der Fairtrade-Siegel nicht reicht. Aus komplexen geopolitischen Gründen schwankt der Kaffeepreis immer gewaltig, was es erschwert, Kaffeebauer und Kollektive ordentlich zu planen. Deshalb zahlen sie einen Preis, der nicht an den (Fairtrade)-Weltmarkt gekoppelt ist, sondern der die Bauern auch dabei unterstützt, ein stabiles Geschäft aufzubauen und sogar ordentlich zu wachsen und ihren Kaffee noch zu verbessern. D.h. sie arbeiten auch direkt mit ihren Kaffeebauern vor Ort.

Bisher konnten sie mit ihrer Arbeit 121.000 Menschen in den Kaffeeanbaugebieten erreichen.

Ehealth Africa

Ehealth Africa ist ein Healthtech Unternehmen mit über 500 MitarbeiterInnen und Büros in Berlin, USA, Nigeria und Sierra Leone. Sie arbeiten vor allem mit Big Data, um sicherzustellen, dass EntscheidungsträgerInnen im Gesundheitsbereich Zugang zu allen relevanten Informationen haben.

GreenTec Capital

GreenTec Capital richtet sich an Start-ups mit nachhaltigen Geschäftsmodellen, um zugängliche Investitionsmöglichkeiten mit wirtschaftlicher, sozialer und/oder ökologischer Wirkung in Afrika zu schaffen. Sie haben bereits in über 400 Unternehmen mit einem Gesamtwert von rund 84 Mio. EUR investiert. Sie stellen auch derzeit Personal ein. Schauen dir hier eine ihrer Stellenangebote an.

Folkdays

Folkdays ist ein Fair Fashion Label, das direkt mit ProduzentInnen aus Entwicklungsländern arbeitet und diesen nicht nur einen fairen Preis zahlt, sondern auch ein Revenue-Sharing Modell verfolgt. Gründerin Lisa Jaspers hat ehemals in der Entwicklungszusammenarbeit gearbeitet, findet aber, es hat etwas ungleiches, denn es gibt immer "Geber" und "Nehmer". "Ich bin davon überzeugt, dass diese Dynamik bzw. Abhängigkeit Menschen in Entwicklungsländern oft daran hindert, sich voll zu entfalten und viele EZ-Projekte daran scheitern. Mit meinem Sozialunternehmen habe ich selbst einen Ansatz gewählt, der es mir ermöglicht Menschen auf Augenhöhe zu begegnen und auf bestehende Stärken aufzubauen. Menschen in armen Regionen brauchen keine Hilfe, sie brauchen Chancen."

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Foto: Copyright Folkdays GbR.